Verflechtungen und Durchdringungen zwischen Deutschen und ihren östlichen Nachbarn
Zeitraum: 06.08.2023— 11.08.2023
Kategorie: Bildung Heiligenhof
Veranstaltungsort: Der Heiligenhof - Alte Euerdorfer Str. 1 - D-97688 Bad Kissingen
Veranstaltung für deutsche, tschechische und polnische Staatsbürger, Angehörige der deutschen Minderheiten in Ostmitteleuropa (ehemalige Flüchtlinge, Vertriebene und Spätaussiedler aus früheren deutschen Reichs- und Siedlungsgebieten sowie Nachkommen dieser Gruppen) und alle Interessierten
Deutsche, Polen, Tschechen, Ungarn, Russen und andere Völker waren in Ost- und Ostmitteleuropa über Jahrhunderte miteinander vernetzt, lebten neben- und miteinander, trieben Handel, heirateten etc. Es waren mehrsprachige und multireligiöse Räume, wo Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, Juden u.a. Gruppen – meist friedlich – lebten. Im 19. und 20. Jahrhundert breiteten sich nationalistische Ideen aus, die die eigene Nation, Sprache und Kultur den anderen als überlegen ansah und nach einem gemeinsamen homogenen Staatswesen strebte. Es gab freiwillige und aufgezwungene Assimilationen. Mit dem Ersten Weltkrieg erstarben die multiethnischen und -religiösen europäischen Großreiche. Eine Reihe junger Nationalstaaten wurde geboren, die allerdings meist auch von bedeutsamen Minderheiten bewohnt waren, die sich häufig nicht mit den neuen Mutterländern identifizierten. Neue nationale Spannungen entstanden. Die Minderheiten suchten in neuen Kämpfen Verbündete, nicht immer die richtigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Schoah war man bestrebt, homogene Nationalstaaten zu schaffen, Minderheiten in ihre Mutterländer abzuschieben oder zu verkaufen. Es verblieben aber auch deutsche Minderheiten in den östlichen Nachbarländern, vielfach ohne Organisations- und Bildungsmöglichkeiten in ihrer Muttersprache. Nach 1989 war dieses jedoch möglich und so gibt es auch bei schrumpfender Anzahl der Gruppen teilweise ein blühendes gemeinschaftliches Leben, so in Oberschlesien, Westpreußen u.a. Landstrichen.
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