STIFTUNG SUDETENDEUTSCHES SOZIAL- UND BILDUNGSWERK

  • Grundsätzliches

    Die Stiftung „Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk“ (Stiftung SSBW) wurde vom Verein „Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk e. V.“ (SSBW e.V.) mit Wirkung vom 1. Januar 2007 eingerichtet. Die Anerkennung erfolgte durch die Regierung von Unterfranken, die auch die Stiftungsaufsicht wahrnimmt. Seitens des SSBW e.V. wurden das vollständige Eigentum, insbesondere die beiden Liegenschaft Heiligenhof und Burg Hohenberg, und nahezu alle Tätigkeiten in beiden Häusern an die Stiftung SSBW vertraglich übergeben.

    Ziel dieser Maßnahme war es, das Eigentum und das Wirken des SSBW dadurch für die Zukunft zu sichern, damit ein überschaubarer Kreis alle wichtigen Entscheidungen trifft, die Jahresrechnungen etc. beschließt und das zentrale Geschäftsgebaren nach den Richtlinien des Bayerischen Stiftungsgesetzes von der Stiftungsaufsicht kontrolliert wird.

    Wichtigstes Organ der Stiftung SSBW ist der Stiftungsrat. Ihm gehören fünf Vertreter des SSBW e.V. sowie je eine Person an, die vom Freistaat Bayern, der Stadt Bad Kissingen, dem Bundesverband der Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Akademie Mitteleuropa nominiert werden. Zur Zeit gehören dem Stiftungsrat an: Dr. Ortfried Kotzian (SSBW e.V.) als Vorsitzender, Frank Altrichter (SSBW e.V.) als Stellvertretender Vorsitzender, Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel (Stadt Bad Kissingen), Siegbert Ortmann (Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband e.V.), Dr. Bernhard Goldhammer (SSBW e.V.), Hagen Novotny (SSBW e.V.), Andreas Kukuk (SSBW e.V.) Dr. Wolfgang Freytag (Freistaat Bayern), Utta Ott (Akademie Mitteleuropa e.V.). Der Stiftungsrat wird regelmäßig über die wirtschaftliche Entwicklung und wichtige Investitionsmaßnahmen am Heiligenhof informiert. Er beschließt den Wirtschaftsplan sowie die Jahresrechnung und wählt den Vorstand der Stiftung SSBW.



    Dem Vorstand der Stiftung SSBW gehören derzeit an: Hans Knapek als Vorsitzender, Christian Leber als Stellvertretender Vorsitzender und Robert Wild als Schatzmeister. 


    Die Stiftung SSBW hat im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 2,0 Mio. Euro und beschäftigt zum 01. Januar 2021 insgesamt 25 Personen. Da sie – anders als die Einrichtungen der Kirchen, Gewerkschaften oder der politischen Stiftungen – keine institutionellen Zuwendungen erhält, hängt ihre Wirtschaftlichkeit allein von der Belegung des Heiligenhofs sowie von Spenden ab.

  • „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen

    Die im Jahr 1952 vom damaligen „Sudetendeutschen Sozialwerk e.V.“ erworbene Immobilie „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen wurde in den Jahren 2000/2001 grundlegend saniert und durch einen Neubau mit modernen Zimmern und Seminarräumen ausgestattet. Diese Investition wurde durch großzügige Förderungen des Freistaats Bayern (ca. 500.000 €), der Bayerischen Landesstiftung (ca. 665.000 €) sowie durch Eigenmittel und Spenden (ca. 485.000 €) ermöglicht. Eine vom damaligen Vorstand nicht zu verantwortende finanzielle Schwierigkeit konnte mittels einer gewaltigen Solidaritäts-Spendenaktion in Höhe von insgesamt ca. 165.000 € bewältigt werden, an der sich vor allem viele sudetendeutsche Landsleute mit Spenden von je 1.000 € beteiligt haben.


    Mit dem Umbau wurde der Heiligenhof in die Lage versetzt, nicht nur die traditionellen Zielgruppen aus dem Bereich der Sudetendeutschen, der deutschen Heimatvertriebenen oder der europäischen Volksgruppen und Minderheiten aufzunehmen. Der Heiligenhof kann sich als moderne Beherbergungs- und Tagungsstätte den verschiedensten gehobenen Zielgruppen für Seminare, Tagungen etc. anbieten. Dass diese Überlegung richtig war zeigt die Tatsache, dass der Heiligenhof in den Jahren 2007 und 2008 eine Belegung von 26.100 bzw. 27.200 Übernachtungen hatte, was eine Steigerung der Belegungszahlen von etwa 60 % gegenüber der Zeit vor dem Umbau darstellt. Dies ist vorrangig das Verdienst des dortigen Personals unter der Leitung des engagierten Geschäftsführers der Stiftung SSBW, Steffen Hörtler, und der erfolgreichen Tagungsarbeit des Studienleiters der Stiftung SSBW und der – mit der Bildungsstätte Der Heiligenhof eng verbundenen – Akademie Mitteleuropa, Gustav Binder.


    Auf diese Weise konnte „Der Heiligenhof“ in den Jahren 2007 und 2008 einschließlich aller Zins- und Tilgungsleistungen ein positives Ergebnis erzielen.


    Zur Jahreswende 2008/2009 konnten auf dem Heiligenhof – wiederum mit einer großzügigen Unterstützung durch den Freistaat Bayern in Höhe von 260.000 € – die Großküche saniert und im Gästehaus nach einer kompletten Auskernung alle Zimmer mit einem modernen Standard ausgebaut werden. Damit wieß die Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof eine Kapazität von 96 Betten für den Seminarbetrieb und 106 Betten im Jugendherbergstrakt auf.


    Im November 2010 konnte nach halbjähriger Bauzeit der neue Multifunktionssaal eingeweiht werden. Der Saal bietet Platz für 120 Personen und ist mit moderner Technik ausgestattet, sodass er für Veranstaltungen aller Art genutzt werden kann. Die sehr gute Akkustik bietet nun auch Musik- und Gesangsvereinen einen Proberaum. Die restlichen Besucher des Hauses werden dadurch nicht tangiert.

    2015/2016 wurde das Haupthaus entkernt, die Zimmer teilweise neu zugeschnitten und alle mit Dusche/WC ausgestattet. Die Elektrik wurde auf den neuesten Stand gebracht, die Zimmer neu mobliert. Zudem wurde die Rezeption neu gestaltet. Der Freistaat Bayern, die Bayerische Landesstiftung, die Sparkassenstiftung und die Stiftung SSBW durch einen Kredit finanzierten die Kosten in Höhe von 2,2 Mio. Euro.

    Mit über 40.000 Übernachtungen im Jahr 2019 konnte der Heiligenhof das bisher beste Ergebnis erzielen. Das Team rund um Stiftungsdirektor und Kopf des Hauses, Steffen Hörtler, hat zu diesem Erfolg entscheidend beigetragen. Dafür erging ein besonderer Dank von Seiten des Vorstandes und des Stiftungsrates.

  • „Burg Hohenberg“ in Hohenberg an der Eger


    Im Jahr 1955 hatte der SSBW e.V. die Stauferburg „Burg Hohenberg“ in Hohenberg an der Eger vom Freistaat Bayern pachtweise übernommen. Mit Beginn des Jahres 2007 wurde der Pachtvertrag auf die Stiftung SSBW übertragen. Die Burg Hohenberg diente im Wesentlichen als Jugendherberge, die nach dem Sudetendeutschen Guido Rotter benannt ist, der in Böhmen und Mähren die ersten Jugendherbergen gegründet hatte. Die Burg hatte aufgrund ihrer Lage große Anziehungskraft. Durch die Sanierung des Fürstenhauses durch den Freistaat Bayern wurde dieser Teil der Jugendherberge den aktuellen Anforderungen – insbesondere im Sanitärbereich – angepasst. In der Burg Hohenberg standen für den Jugendbereich im Fürstenhaus 76 Betten und im einfacher gestalteten Gefängnisturm 37 Betten zur Verfügung.

    Im Jahr 1988 wurde die Vorburg ebenfalls vom Eigentümer, dem Freistaat Bayern, mit der Einrichtung von 12 Doppel- und Dreibettzimmern sowie einem Hörsaal tagungsgerecht ausgebaut. Dadurch war es möglich, die Burg Hohenberg in die allgemeine Bildungs- und Begegnungsarbeit der Stiftung SSBW und der Akademie Mitteleuropa besser einzubeziehen.


    Eine wichtige Ergänzung fand die Arbeit auf der Burg Hohenberg durch die im Jahr 1996 erfolgte Gründung einer Ökologischen Bildungsstätte. Durch die Zusammenarbeit zwischen der Burg und den Verantwortlichen der Ökologischen Bildungsstätte – vor allem zum früheren Bürgermeister von Hohenberg und ehemaligen Abgeordneten des Bayerischen Landtags, Albrecht Schläger, ergab sich insbesondere für Schulklassen ein hervorragendes und sich ergänzendes Programmangebot.

    Seit Dezember 2012 stand die Burg durch die Schließung des Gefängnisturms für die Tätigkeit der Stiftung SSBW nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung. Durch die zusätzliche Schließung des Fürstenhauses wegen statischer Probleme Anfang September 2014 hatte sich die Situation noch einmal verschlechtert. Einen Betriebskostenzuschuss aufgrund der eingeschränkten Nutzung wollte der Besitzer der Immobilie, der Freistaat Bayern, nicht gewähren. Die Kosten für die statischen Gebäude- und die Verkehrssicherung wollte der Freistaat übernehmen, die notwendigen Neu- und Umbaumaßnahmen mit einer veranschlagten Summe zwischen 2 und 4 Mio. Euro sollten zu Lasten der Stiftung SSBW gehen. Trotz der hohen politischen und emotionalen Bedeutung des ziemlich genau 60-jährigen Wirkens auf der Burg sah sich die Stiftung SSBW nicht in der Lage, die auf sie zukommenden Kosten zu stemmen und ein hoch defizitäres Unternehmen weiter zu führen. Somit beschlossen Vorstand und Stiftungsrat der Stiftung SSBW bei ihren Sitzungen am 7. und 8. November 2014 in Hohenberg, den Beherbergungsbetrieb auf der Burg am 16. November 2014 einzustellen.

    Die Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk, so ihr Vorsitzender Günter Reichert, nehme mit tiefer Wehmut Abschied von der Burg Hohenberg, „stolz auf die in diesem Objekt geleistete Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsarbeit, bedrückt von dem Verlust dieses markanten Brückenpfeilers zwischen der alten und der neuen Heimat der aus den böhmischen Ländern vertriebenen Deutschen und ihren tschechischen Nachbarn“.

  • Bildungsarbeit

    Die Bildungsarbeit der Stiftung SSBW konzentriert sich zum einen auf die sudetendeutschen Volksgruppe. Hier stehen die Geschichte, die kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Leistungen der Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien sowie die zeitgeschichtlichen Belastungen und politischen Entwicklungen zwischen Sudetendeutschen und Tschechen im Mittelpunkt. Dazu gehört nach der politischen Wende in Europa auch vermehrt der Dialog zwischen den heimatvertriebenen und den in der Tschechischen Republik heimatverbliebenen Sudetendeutschen sowie zwischen Sudetendeutschen und Tschechen. Gleichzeitig wird der Heiligenhof als Begegnungsstätte für Treffen und Tagungen der sudetendeutschen Heimatkreise und Heimatlandschaften oder für Zusammenkünfte von sudetendeutschen Großfamilien genutzt. Insgesamt ist allerdings festzustellen, dass aufgrund der demographischen Entwicklung die Besucherzahlen aus dieser Kerngruppe der Sudetendeutschen in den letzten Jahren deutlich spürbar rückgängig sind.


    Durch eine umsichtige Seminarplanung und die enge Kooperation mit der „Akademie Mitteleuropa“ konnten im laufenden Jahrzehnt neue Zielgruppen an die Einrichtungen der Stiftung SSBW herangeführt und zum Teil an sie gebunden werden. 
 Dies gilt z. B. für die Siebenbürger Sachsen, die – aufgrund der Kontakte des Studienleiters Gustav Binder – zunehmend den Heiligenhof auch als ihre Heimstätte betrachten.


    Seit dem Jahr 2005 findet zudem das „Heiligenhof-Gespräch“, das von regionalen Einrichtungen und Wirtschaftsbetrieben gefördert wird, eine starke öffentliche Aufmerksamkeit. Referenten waren u.a. die Journalisten Karl Peter Schwarz (FAZ, Prag) und Thomas Urban (Süddeutsche Zeitung, Warschau), die Bürgerrechtlerin Freya Klier sowie der ehemalige Beigeordnete Generalsekretär der Vereinten Nationen, General Manfred Eisele.



  • Ausblick für die Stiftung SSBW



    Insgesamt kann festgestellt werden, dass der Heiligenhof durch die zeitgemäße Ausstattung, eine professionelle Werbestrategie, ein effizientes Management und eine optimale Betreuung der Gäste hervorragende Perspektiven für die Zukunft bietet. Dies ist vorrangig dem Tatbestand zu verdanken, dass zunehmend die Vermietung von Zimmern und Lehrsälen des Heiligenhofs an fremde Gruppen diese Einrichtung als Heimstätte für die sudetendeutsche Volksgruppe und ihre Organisationen absichert. Größere Investitionen sind allerdings nur mit Hilfe von öffentlichen Förderungen oder Erbschaften möglich.


    Seitens des Stiftungsrats wurde dem Vorstand sowie dem Stiftungsdirektor und dem Bildungsleiter der Stiftung SSBW attestiert, dass sie umsichtig, solide und gleichzeitig zukunftsorientiert vorgehen, um die Stiftung SSBW und ihre Einrichtung, den Heiligenhof, für die sudetendeutsche Volksgruppe zu erhalten.



  • Förderverein SSBW e.V.



    Der Verein „Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk e.V.“, dem ca. 300 Landsleute oder Gliederungen der sudetendeutschen Volksgruppe angehören, besteht weiter. In seinem Namen werden heimatbezogene Werk-, Sing- und Wanderwochen oder Seniorenfreizeiten vor allem für sudetendeutsche Interessenten durchgeführt. 


    Der SSBW e.V. widmet sich satzungsgemäß dem Ziel, durch seine Mitgliedsbeiträge und die Einwerbung von Spenden die Arbeit der Stiftung SSBW zu unterstützen.


    Dem Vorstand des SSBW e.V. gehören an: Hans Knapek als Vorsitzender, Christian Leber und Dr. Ortfried Kotzian als stellvertretende Vorsitzende, Robert Wild als Schatzmeister und Dr. Bernhard Goldhammer als Schriftführer. Iris Wild und Mario Hierhager wurden als Beisitzer berufen.

Vorstand der Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk

Vorsitzender: Dipl.-Kfm. Hans Knapek
Stellv. Vorsitzender: Dipl-Ing. (FH) Christian Leber
Schatzmeister: Robert Wild, Bankfachwirt


Stiftungsdirektor: Steffen Hörtler, Dipl. Sozialpädagoge (FH)
Studienleiter: Gustav Binder
Bildungsmanager: Ulrich Rümenapp M.A.

Stiftungsrat
 der Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk

Vorsitzender: Dr. Ortfried Kotzian, Direktor a. D., Haus des Deutschen Ostens (München)
Mitglieder: Frank Altrichter, Regierungsdirektor; Dr. Wolfgang Freytag, Ministerialrat, Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, München; Dr. Bernhard Goldhammer, Wirtschaftsstatistiker; Andreas Kukuk, Oberstabsfeldwebel a. D.; Dipl.-Finw. (FH) Hagen Novotny; Siegbert Ortmann, Rechtsanwalt und Notar a. D., Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband e. V.; Dipl.-Vw. Utta Ott, Akademie Mitteleuropa e. V.; Dr. Dirk Vogel, Oberbürgermeister der Stadt Bad Kissingen

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Bildungsstätte – Schullandheim – Jugendherberge
Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk

Alte Euerdorfer Straße 1
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Tel.: +49 971 / 7147-0
Fax.: +49 971 / 7147-47

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