Charkiw – Grenzstadt, Hauptstadt, Frontstadt
in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)
Zeitraum: 14.03.2025— 16.03.2025
Kategorie: Akademie Mitteleuropa
Veranstaltungsort: Der Heiligenhof - Alte Euerdorfer Str. 1 - D-97688 Bad Kissingen
Veranstaltung für politisch-historisch Interessierte
Charkiw (ukrainisch: Харків/Charkiv; russisch: Харьков/Charkov) als Grenzstadt, Hauptstadt und Frontstadt. Drei Funktionen, die Leben und Kultur in der zweitgrößten Stadt der Ukraine bis heute vorgeben und bestimmen. Seit jeher beeinflusst die Lage an der russischen Grenze das Lebensgefühl.
Charkiw war in besonderem Maße ein Ort der ewigen Wechselbeziehungen zwischen ukrainischen Traditionen, sowjetischer Identifikation und russischem Nationalismus. Als Industriestandort und Verkehrsknotenpunkt besaß Charkiw im Zweiten Weltkrieg höchste Bedeutung. Ganze drei Schlachten lieferten sich die Wehrmacht und die sowjetische Rote Armee zwischen 1941 und 1943 um die Stadt. In der Ukraine lebte damals allerdings auch die zweitgrößte jüdische Bevölkerung Europas nach Polen. 130.000 Juden lebten vor dem Krieg in der Stadt. Während Charkiw von den Deutschen besetzt war, wurden circa 20.000 von ihnen ermordet.
Auch heute ist Charkiw wieder Kriegsschauplatz. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine steht die Stadt unter Beschuss und gilt als eines der Hauptziele der russischen Armee. Deutsche Journalisten und Reporter sowie in der Zivilarbeit und im deutsch-ukrainischen Austausch engagierte Menschen berichten von ihren Erlebnissen aus der Frontstadt Charkiw seit 2022.
Das Seminar wird es den Teilnehmenden ermöglichen, einen differenzierten Blick auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine zu werfen. Eine Stadt, die insbesondere durch ihre Nähe zur Grenze mit Russland und den russischen Nachbarregionen Belgorod und Kursk, aber ebenso auch von der eigenen Geschichte, von den Einflüssen des Judentums, des internationalen Modernismus oder der Schreckensherrschaft deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg beeinflusst wird.
Weitere Informationen
Fragen können Sie gerne per E-Mail an uns richten: info@heiligenhof.de